Tierinfo

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Tollwut bleibt gefährlich

Fledermaustollwut in Deutschland

Townsend-Langohr (Corynorhinus townsendii)Nicht ausgerottet ist in Deutschland die Fledermaus-Tollwut. Eine Impfung wirkt auch gegen diese Seuche, von denen jährlich wenige Fälle angezeigt werden. Fledermäuse sind nachtaktiv, völlig harmlos und äußerst menschenscheu, darum ist es sehr unwahrscheinlich, von einer tollwütigen Fledermaus gebissen zu werden. Im Herbst zeigen einige Arten allerdings ein sogenanntes Invasions-Verhalten, das dem Erkunden möglicher Winterquartiere dient. Besonders die streichholzschachtelgroße Zwergfledermaus zieht es in Gebäude. Dort verkriechen sich die Tiere hinter Bildern, Vorhängen oder in Bodenvasen. Verlassen die ungebetenen Gäste die Wohnung nicht gleich wieder (meist in der Nacht, wenn das Fenster geöffnet und das Licht ausgeschaltet wird), hilft ein Anruf bei der kommunalen Naturschutzbehörde, beim Naturschutzbund oder im Veterinäramt. Dort existiert in der Regel eine Liste von Experten, die beraten oder die streng geschützten Tiere fachgerecht ins Freie befördern. (Foto: Wikipedia)

Auf keinen Fall darf eine Fledermaus aber mit bloßen Händen angefasst werden. Wer einem verletzten oder flugunfähigen Tier helfen will, sollte es mit festen Leder-, Arbeits- oder Gartenhandschuhe aufnehmen oder vorsichtig in ein dickes (Hand)Tuch wickeln und dann in eine verschließbare Pappschachtel setzen. Es empfiehlt sich, den Deckel mit einem Gummiband oder Klebestreifen zu fixieren, damit die Fledermaus ihn nicht abheben kann. Sollte es trotzdem passieren, dass man von einer Fledermaus gebissen oder gekratzt wird, ist es wichtig, die Wunde umgehend mit Wasser und Seife zu reinigen und sofort einen Arzt aufzusuchen. Eine unbehandelte Ansteckung verläuft für den Menschen tödlich. Die einzige lebensrettende Maßnahme nach einem tollwutverdächtigen Tierkontakt ist darum eine sofortige Impfung. (2013)

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