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Tödliche Hitzefalle - das Auto als Backofen!

Grafik Ärztezeitung

Schon bei moderaten Außentemperaturen von „nur“ 20 Grad steigt in einem geschlossenen Auto die Innentemperatur schnell auf über 40 Grad bis 70 Grad, das sind tödliche Temperaturen für ein Lebewesen.Bereits eine viertel Stunde in einem geschlossenen Wagen unter praller Sonne ist lebensgefährlich, ein offener Fensterspalt ist für den notwendigen Wärme- und Luftaustausch unzureichend. Daher sollten weder Hunde noch Kleinkinder auch nur für wenige Minuten allein im Auto in der Sonne gelassen werden. (Und ein im Schatten abgestellter Wagen kann durch die Sonnenwanderung unerwartet schnell in der Sonne stehen!) Der Körper heizt sich auf, die Regulationsmechanismen versagen, die durch die Hitze zugeführte Energie kann nicht ausreichend wieder abgeführt werden, es kommt zum Hitzschlag, der Hirnschäden oder den Tod verursachen kann. Im Gegensatz zum Menschen können Hunde nicht am Körper schwitzen, denn sie haben nur unter den Pfotenballen Schweißdrüsen. Sie können die Körpertemperatur nur z.T. über verstärktes Hecheln abgeben, besonders kurzköpfige Rassen (z.B. Möpse, Bulldoggen) mit den verkleinerten und deformierten Atemwegen der Nase sind daher besonders empfindlich für einen Hitzekollaps.

Hunde mit Symptomen der Hyperthermie (starkes Hecheln, Lethargie, Unruhe, Appetitlosigkeit, Durst, dunkle Zunge, Herzrasen, Fieber, Erbrechen, Durchfall, Torkeln) müssen sofort in den Schatten gebracht und vorsichtig abgekühlt werden. Benutzen Sie dafür feuchte Tücher und bieten Sie (kein eiskaltes) Wasser zum Trinken an. Ein Hitzekokllaps ist immer ein Notfall, bringen Sie den Hund so schnell wie möglich zum nächsten Tierarzt.

In obiger Tabelle sehen Sie zur Verdeutlichung der Hitzegefahren, wie schnell die Temperatur im Auto bei verschiedenen Außentemperaturen je nach Zeit ansteigt. (Grafik Ärztezeitung, Quelle: Dr. Andrew Grundstein)

Ratschläge zu Hunden und Hitze (Peta)

(1) Lassen Sie Ihren Hund im Haus, in der Wohnung. Falls das nicht geht, vermeiden Sie die heißeste Tageszeit. Sorgen Sie für Schatten, Wasser und ein Planschbecken. Bewahren Sie Trinkwasser in einem fest verankerten Eimer oder einer schweren Schale auf.

(2) Achten Sie auf angekettete Hunde. Gehen Sie sicher, dass sie Futter, Wasser und Obdach haben. Falls Sie einen Hund in Not sehen, kontaktieren Sie den Tierschutz. Geben Sie dem Hund sofort Wasser als Erleichterung.

(3) Lassen Sie niemals einen Hund in einem geparkten Auto zurück. An einem Tag mit 25°C beträgt die Temperatur in einem schattigen Auto 32°C, während ein Auto, das in der Sonne steht, nach wenigen Minuten 70°C Innentemperatur erreichen kann. Tiere können in nur 15 Minuten einem Hitzschlag erliegen.

(4) Falls Sie einen Hund in einem Auto sehen, notieren Sie sich Farbe, Modell, Marke und Kennzeichen des Autos und lassen Sie den Halter im Geschäft ausrufen oder kontaktieren Sie den örtlichen Tierschutz oder die Polizei. Kontaktieren Sie PETA zur Anforderung von Flugblättern über die Gefahren des Hitzschlags, die an Windschutzscheiben angebracht werden können.

(5) Transportieren Sie Ihren Hund nicht auf der Ladefläche eines Pickup-Trucks. Das ist immer gefährlich, aber die Hitze birgt noch zusätzlich die Gefahr, dass der Hund sich die Pfoten auf dem heißen Metall verbrennen könnte.

(6) Nehmen Sie Ihren Hund nicht mit zum Joggen – außer am kühlen Morgen oder Abend –, und zwingen Sie ihn nicht zu Anstrengungen. Pausieren Sie auf langen Spaziergängen oft und nehmen Sie viel Wasser mit. Hunde können sich auf heißen Bürgersteigen die Pfoten verbrennen; gehen Sie lieber auf schattigen, mit Gras bewachsenen Wegen.

(7) Stutzen Sie langhaarigen Hunden das Fell, aber lassen Sie ein paar Zentimeter zum Schutz vor Insekten und Sonnenbrand stehen. Achten Sie auf Bereiche mit dünnem Fell wie Augenlider, Ohren und Nase.

Katharina Woytalewicz

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